Hofpost Nr. 32: Jed’s Jahr is anders

Liebe MitgärtnerInnen,

hier kommt endlich mal wieder eine Hofpost!

Die nächste Ernte

gibt’s am morgigen Mittwoch, den 7. August ab 13 Uhr zur Abholung am Lenzwald bzw. im Bioladen (nach Absprache).

Freut Euch auf u.a. Rote Beete, Salat, Frühkarotten, Frühkartoffeln, Tomaten!, Fenchel, Bohnen, Zucchini und Schnittlauch!

Es gibt Kohlrabi, die sehen nicht so toll aus und sind klein, aber die inneren Werte zählen und als Salatzutat taugen sie allemal. Der Salat ist auch eher klein und es sind noch gar nicht so viele fertig. Toll ist aber, dass bereits abgeerntete Strünke stark austreiben und wir somit nochmal „Pflücksalat“ ernten können. Der ist jung und zart und lecker! Gibt’s freilaufend.

Die Gurken sind jetzt über den Berg mit den Läusen und haben nochmal eine Düngung bekommen. Sie haben ganz schön gelitten unter den Läusen, obwohl 5 (!) verschiedene Nützlinge aktiv sind. Deshalb gibt es diese Woche evtl. Gurken nur in Rotation.

Jed’s Jahr is anders…

… in der Natur, in der Landwirtschaft, im Garten. Dieses Jahr ist immer noch durch den kühlen, nassen Mai geprägt, der eher ein April war. Viele unserer Kulturen haben sich dadurch langsamer entwickelt und erst im Juni richtig losgelegt. Der Rot- und Weißkohl z.B. war davon betroffen, die Pflänzchen waren klein und noch nicht sehr widerstandsfähig und dann wurde es heiß im Juni, schlagartig. Dann betraten u.a. die Erdflöhe die Bühne des Gemüses. Sie sind eigentlich Käfer, leben im Boden und bodennah. Sie lieben trockenes, warmes Wetter. Und alle Kohlpflanzen. Da kamen unsere zarten jungen Köhler ihnen wie gerufen. Nur wenige Lagerkohls haben es geschafft, diesen Jungs zu entwachsen (ab einer gewissen Größe sind die Blätter zu hart zum futtern). Auch die Kohlrabi, frisch und Lagersorte, der Brokkoli und zuletzt die zweimal gesäten Winterrettiche sind davon ziemlich geschädigt. Die Rettiche sind einfach weg. Trotz stundenlangem Bepudern mit Gesteinsmehl, das mögen die Erdflöhe nicht. Von massivem Auftreten der Erdflöhe berichten uns auch andere Gärtnereien. Kein leichtes Anbaujahr also.

Zumal das hintere Drittel des Mörnfelds zum Teil noch ungeeignet ist für den Anbau, wie wir feststellen mussten. Schwer, lehmig, steinig, nährstoffarm. Salat, Kohlrabi, Kürbisse kommen nicht sehr gut klar. Wir haben nun die letzten größeren Pflanzungen zum Lenzwald verlagert. Dort ist zum einen der Boden schon lebendiger und zum anderen können wir noch besser reagieren (Wasser, Pflanzenschutz). Die Aussichten auf noch schöne Salate, Kohlrabis, Chinakohl, Blumenkohl und Brokkoli sind also nicht schlecht!

Dafür wurde z.B. der Mangold in diesem Jahr KEIN BISSCHEN von den Wühlmäusen angefressen, während letztes Jahr über die Hälfte nachgepflanzt werden musste. Apropos, der Mangold erholt sich momentan etwas, nächste Woche gibt’s wieder was. Die Doldenblütler Karotte, Pastinake, Sellerie, Wurzelpetersilie sind dieses Jahr sehr gesund und wüchsig, was sonst öfter schwierig ist. Die Lagerkarotten stehen sehr gut da! Die Jäte-Aktion war extrem hilfreich und Tassilo hat heute nochmal mit der Radhacke die Reihen freigelegt.

Dies als kleinen Einblick ins Gärtnerjahr und die unverhersehbaren Wendungen im Zusammenspiel mit der Natur. Diese Unvorhersagbarkeit betrifft jeden Bauern, jeden Gärtner, und durch Solawi wird dem endlich Rechnung getragen. Denn die Arbeit ist die gleiche (oder mehr), auch wenn Kulturen nicht nach Plan verlaufen und die Ernte geringer ist. So essentiell wie ungewohnt in unserer sicherheitsfixierten Zeit ist dieses solidarische Modell. Ernte UND Risiko teilen? Ja!

Spontanes Grillen am Samstag, den 10. August

Herzliche Einladung zum spontanen Grillen am Lenzwald! Am Samstag den 10.8. ab mittags. Mia mochan koa groß gschieß, da Robert grillt a Schaf am spieß. Unser Mitgärtner Robert bittet um Rückmeldungen, wer gern vom Kamerun-Schaf mitessen möchte (0175 6044525). Für selbstmitgebrachtes gibt’s noch nen extra grill. Getränke gibt’s, wie das Schaf, auf Spendenbasis. Gerne mitbringen: Salate, beilagen, an guadn durscht und Freunde damit auch ja nix über bleibt!

Packteam

Für das Kistenpacken am Mittwoch vormittag (9-12) wär es toll, wenn sich noch 2-4 MitgärtnerInnen finden, die regelmäßig Zeit haben und mitmachen möchten. Zwei sind bereits regelmäßig da, aber wenn es insgesamt z.B. 6 sind, dann kann man super rotieren, sich in den Ferien abwechseln oder wenn mal was dazwischen kommt. Meldet Euch dazu am besten direkt bei mir.

Aktueller Stand der Anteile

Es sind jetzt 44 ganze Anteile, verteilt auf 51 Parteien mit insgesamt 75 Erwachsenen und 33 Kindern! Das ist beeindruckend!

Wir haben aktuell ein gedecktes Budget von 63.000€. Damit könnten wir im Notfall fahren, aber zu der Variante, auf die wir bei der Bieterrunde geboten haben (74.000€) fehlen noch 11.000€. Lasst uns versuchen, diesen Differenzbetrag soweit wie möglich zu reduzieren! Umgerechnet braucht es dafür noch 9 Anteile.

Momentan ist das nur möglich durch reduzierte Löhne. Es gilt also weiterhin: Werbung machen was das Zeug hält! Schön ist, dass in den letzten Wochen immer wieder MitgärtnerInnen dazugekommen sind auf verschiedensten Wegen.

Tag der Regionen (27.9.-13.10.)

Lasst uns bei dieser Bundesweiten Aktion mitmachen – weil’s guad is und weil wir noch neue Mitgärtner ansprechen können! Gina koordiniert das, wer unterstützen mag oder Ideen hat, bitte gern direkt bei ihr melden unter willkommen@solawi-lenzwald.org oder 0176 23247024!

https://www.tag-der-regionen.de/der-aktionstag/startseite.html

HUMUS!

Euer Gabriel
Für die Gärtner