Solawi-Hofpost Nr. 30/2018

Liebe Solawi-Fans,

selbe Stelle, selbe Welle – die Solawi-Hofpost zum Wochenstart!

Die nächste Ernte

Unser MitgärtnerInnen erwartet diese Woche u.a. Schlangen- und Land-Gurken, Bohnen, Tomaten, Basilikum, Kartoffeln, Zucchini und Mörnfeld-Schmankerl!

Feldberichte

Das Jäten am Mörnfeld geht langsam aber stetig weiter. Der Chicorée ist frei, die Trockenbohnen fast, dann geht’s wieder weiter mit Karotten. Nach dem Regenguss von heute abend (26 Liter in einer Stunde am Lenzwald!) dürften auch die jüngsten Karotten wieder im Saft stehen – wenn es am Mörnfeld ähnlich viel geregnet hat. Dieses Jahr regnet es dort meist weniger als am Lenzwald zur gleichen Zeit, Letztes Jahr war es andersrum. Die lokalen Unterschiede sind erstaunlich!

Apropos Wetter: Klima frisst Äcker. Trockenheit, Starkregen und andere Wetterextreme gefährden die deutschen Ernten – auch weil Landwirte kaum auf den Klimawandel vorbereitet sind. Sie müssen sich beeilen.“ titelt die ZEIT. Forscher empfehlen: Multikulti statt Monokultur. Also vielfältige Fruchtfolgen, Zwischenfrüchte, Untersaaten, Mischkulturen, Ackerrandstreifen, Bäume, Sträucher uvm. – Nichts neues, einfach VIELFALT! Statt Agrarmonotonie. Diese Monotonie ist aber angeblich das einzige, das sich ökonomisch rechnet, alles andere wird vom Markt gefressen. Klar, solange man den Schaden an Böden, Gewässern, Biodiversität und ländlicher Struktur nicht einrechnet… Die Preise lügen! Das zeigt auch die aktuelle Reportage „Europas dreckige Ernte“ im Ersten (https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/europas-dreckige-ernte-video-102.html). Lasst uns das beenden und unser Gemüse regional, regenerativ, respektvoll produzieren, wie in unserer Solawi!

Dass Solawi Wucht hat, hat auch mein eher skeptischer Kollege Ingmar festgestellt. In seinem Hofhouhn-Blog und Podcast berichtet er diesmal über seine Erfahrungen, das für und wider dieser besonderen Form der Landwirtschaft – hört mal rein: https://open.spotify.com/show/2qlN6Y44HLSnbjUWYTeCjZ?si=yX5WkSpbR_2Vq7-m2MLThg

Mir ist bewusst geworden, dass wir mit dem kleinflächigen, handarbeitsintensiven Anbau, wie wir ihn gerade machen, zwar noch nicht die technisierte, großflächige Regeneration von Äckern und Landschaften erforschen. Aber irgendwie doch, denn wir machen kräftigende und lehrreiche Fingerübungen im Humusaufbau! Wir verinnerlichen mehr und mehr die Faktoren, Prozesse und Bedingungen, die effizient Humus aufbauen! Und lernen, den Boden als Lebewesen verstehen.

Die Ernte und Verarbeitung bestimmen gerade viel den Gärtnerei-Alltag. Busch- und Stangenbohnen z.B. benötigen viel Zeit zum Ernten, alle 2-3 Tage. Tomaten sind auch alle 2 Tage dran. Ebenso Zucchini und Gurken. Seit gestern haben wir wieder einen Wwoofer mit dabei. Heute haben wir gemeinsam die Tomaten gepflegt. In Bodennähe war der Blattbestand sehr dicht geworden, so dass die Bewässerung nicht überall gleichmäßig und ausreichend angekommen ist. Außerdem ist die Gefahr, dass sich der Phytophthora-Pilz in so einem dichten, feuchten Gebüsch ausbreitet, ungleich höher.

Gestern hat Sonia den ersten Sugo gekocht und gemeinsam haben wir Bohnen blanchiert und eingefroren. Letzte Woche haben wir insgesamt 150kg Tomaten geerntet und verteilt! Und das ist erst der Anfang 🙂

Tassilo hat ein neues Hochbeet fertiggestellt, in dem die Petersilie nun endlich unbehelligt von Wühlmäusen wachsen und gedeihen kann! Juhu!

Herzliche Grüße und schönen Feierabend,

Euer Gabriel
Für die Gärtner