Solawi-Hofpost Nr. 38/2018

Liebe Freunde der Solawi Lenzwald,

Zum Start dieser Woche mit goldener Spätsommersonne gibt’s frisch auf den Tisch wieder Solawi-Hofpost!

Nächste Ernte

Unsere MitgärtnerInnen genießen diese Woche u.a. Kartoffeln, Mangold, Salat, Zucchini, Tomaten, Bohnen, Gurken und Schmankerl vom Mörnfeld.

Kartoffelernte!

In Etappen ernten wir mit dem Doppelradroder unsere Kartoffeln! Am Dienstag sind vormittags am Mörnfeld zum Ernten. Voraussichtlich nochmal am Donnerstag und dann in einer größeren Aktion am Freitag. Wie immer gilt: Viele Hände, schnelles Ende!

Ein Trupp wird vorm Traktor weg den Mulch von den Dämmen runterrechen, eine zweite Kompanie läuft hintendrein und sammelt ein! Almonda, Leyla und Agria warten auf ihre Ernte 🙂

Die Rundschau
Schee war’s am Samstag beim Solawi-Café! Viele MitgärtnerInnen und einige Interessierte waren da. Wir haben gemeinsam auf die Saison zurückgeblickt, das Miteinander, das Engagement, die Erde und die Ernte wertgeschätzt und gefeiert. An dieser Stelle vielen Dank für Euer Vertrauen, Euer Mitgestalten an der Landwirtschaft der Zukunft, Eure Unterstützung und Begeisterung! Ich liebe dieses Projekt, diese Arbeit und die Erde, und dank Euch kann ich gemeinsam mit Tassilo genau das tun, was uns am Herzen liegt!

Dank dem tollen Heu von Alfons und Anneliese Kohl haben alle gemulchten Kulturen die Trockenheit wirklich gut überstanden und uns steht eine reiche Ernte bevor – was für ein Geschenk!

Heute habe ich beim Bohnen ernten eine Mosaikjungfer entdeckt. Erst als ich schon Bohnen ganz nah neben ihr geerntet habe, habe ich sie bemerkt. Zuerst war ich nicht sicher ob sie noch lebt, weil sie so regungslos am Blatt hing. Dann habe ich beobachtet, wie ihr Hinterleib pulst, sich hebt und senkt, wie sie atmet. Ich war sprachlos vor Ehrfurcht. Was für ein Geschöpf!

Ich würde gerne beim nächsten Solawi-Café neben dem Ratschn und Feiern auch gemeinsam über ein paar Möglichkeiten sprechen, wie unsere Solawi sich weiterentwickeln kann und soll.
Wo wollen wir überhaupt hin als Gruppe? Zum landwirtschaftlichen Teil haben Tassilo und ich ja schon viele Gedanken bewegt und erzählen gerne davon. Aber wie sieht das Drumherum aus? Wie kann Verteilung, Aufgabenteilung, Kommunikation, Werbung, gesellschaftliche Wirksamkeit, Vernetzung und Kultur in unserer Solawi aussehen?

Land in Sicht?
Eine wesentliche Voraussetzung, buchstäblich der Boden für unsere Unternehmung ist der Zugang zu Land. Auch hier ist es mir ein Anliegen, das zunehmend gemeinsam anzugehen, sowohl wir alle als MitgärtnerInnen als auch gemeinsam mit anderen LandwirtInnen, Bürgern und Organisationen in der Region, die die Landwirtschaft der Zukunft mitgestalten wollen.
Ein Modell, das gerade Fahrt aufnimmt, ist Land in gemeinnütziger Trägerschaft. Das heißt das Land gehört einer Stiftung, Genossenschaft oder ähnlichem. Dieses Land wird dadurch vor Spekulation und nicht-nachhaltiger Nutzung geschützt. Die Auflagen für die Landnutzung werden durch die Beteiligten festgelegt und sind in der Regel ökologisch ausgerichtet. Ein Beispiel ist die BioBodenGenossenschaft (https://bioboden.de/startseite/). In Gründung befindet sich gerade das Ackersyndikat (in Anlehnung an das Mietshäusersyndikat https://www.syndikat.org/de/).
Lasst uns doch mal gemeinsam Ideen sammeln und mit anderen Nachhaltigkeits-Initiativen darüber austauschen!

Herzliche Grüße,

Euer Gabriel
Für die Gärtner